„Man kennt mich als Mann der leisen Töne – ich kann aber durchaus meine Meinung deutlich machen, wenn es nötig ist“, unterstrich Landesinnungsmeister Konrad Ammon im Rahmen der Mitgliederversammlung des Bayerischen Metzgerhandwerks in Passau. Es war ein Verbandstag der klaren Worte und zukunftsweisender Entscheidungen.
Konrad Ammon wurde mit 100 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt, ebenso wie seine Vorstandsmitglieder Werner Braun, Michael Moser, Thomas Köhn, Manfred Weber, Thomas Krinner, Harald Münzinger und Daniel Hirsch. Horst Schömig schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Für ihn wird nun Christof Eck Unterfranken im Vorstand vertreten.
Horst Schömig wurde für seine langjährigen Verdienste mit der ersten „m“-Anstecknadel geehrt. Die Goldene Ehrennadel des Verbandes erhielt Franz-Xaver Kremhöller, die Silberne Berti Jais. Ebenfalls geehrt wurde Gunnar Flessa, der als „Starkmacher 2019“ ein Azubibotschafter für das Metzgerhandwerk ist.
Staatsministerin Michaela Kaniber sprach den bayerischen Metzgern ihre volle Unterstützung aus. Gerade die angesprochenen bürokratischen Belastungen könne sie als Wirtstochter gut nachvollziehen. Auch die „deutsche Gründlichkeit“ bei der nationalen Umsetzung von EU-Gesetzen sei ein Thema, das anzugehen ist. Michaela Kaniber hob besonders die Stellung der Metzger in den regionalen Wertschöpfungsketten hervor und unterstrich: „In Bayern gibt es noch andere Strukturen, die es wert sind, diese zu erhalten und sie sind ein wichtiger Bestandteil dieser Ketten.“ In Bayern gebe es beispielsweise keine Massentierhaltung, weshalb in der Wertschöpfung andere Parameter als beispielsweise im Norden von Deutschland gelten. Sie hob hervor, dass man im Gespräch bleiben und zusammen für den Erhalt der bayerischen Spezialitäten und Kultur kämpfen müsse.
Ebenfalls einstimmig sprachen sich die bayerischen Metzger für die neue „m“-Marke aus, die nun sowohl der Verband als auch die Betriebe nutzen können. Die genauen Bedingungen für die Nutzung, wie eine Zertifizierung werden nun ausgearbeitet. Die im Vorfeld gestartete online-Kampagne sei sehr erfolgreich verlaufen und habe mit einem vertretbaren Budget große Breitenwirkung erzielt.
Diskutiert wurde auch die Thematik der im Raum stehenden Videoüberwachung in Schlachtstätten. Während sich der Bundesverband nicht gegen diese Überwachung ausspricht, positioniert sich des Bayerische Metzgerhandwerk relativ klar gegen die Überwachung. In einem Votum enthielten sich zwar ca. ein Drittel der Anwesenden, zwei Drittel sprachen sich allerdings gegen eine Überwachung aus.
„Wir haben wieder ein Miteinander erreicht, auf das ich nicht nur stolz bin – nein, es macht einfach wieder Spaß auf einen Verbandstag zu fahren und mit euch zusammen für unser Handwerk einzutreten“, freute sich abschließend Peter Heimann, Obermeister der Innung Ebersberg.
Einstimmig nahmen die Innungsvertreter auch die Bewerbung aus Bad Hindelang an, den Verbandstag 2020 dort abzuhalten. Am 23. Mai wird im Kurhaus der 72. Bayerische Metzgerverbandstag dort stattfinden.
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